Goldgulden: Unterschied zwischen den Versionen

Aus MGM Münzlexikon
(Imported from text file)
(Imported from text file)
 
(3 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 3: Zeile 3:
 
  <div class="coinCaption">Goldgulden 1568 der Stadt Lüneburg mit Johannes dem Täufer auf der Vorderseite und dem Reichsapfel im Spitzdreipaß (typisches Goldguldenmotiv) auf der Rückseite</div>
 
  <div class="coinCaption">Goldgulden 1568 der Stadt Lüneburg mit Johannes dem Täufer auf der Vorderseite und dem Reichsapfel im Spitzdreipaß (typisches Goldguldenmotiv) auf der Rückseite</div>
  
Wichtige Goldmünze des späten Mittelalters. Nach Einführung der Silberwährung im Frankenreich durch Pippin den Jüngeren (751–768) und Karl den Großen (768/800 – 814) waren Goldmünzen in Mittel- und Westeuropa jahrhundertelang nahezu unbekannt gewesen. Als durch die Kreuzzüge (1096 bis 1291) und den Handelsverkehr mit dem Orient Gold nach Italien strömte, nahmen die Handelsstädte, z. B. Genua und Florenz (1252), die Goldprägung wieder auf. In Genua wurde der → [[Genovino|Genovino]], in Florenz der → [[Floren|Floren]] ausgemünzt. Diese, aus fast reinem Gold bestehende, 3,537 g schweren Prägungen wurden Anfang des 14. Jh. in Süddeutschland bald als Hauptzahlungsmittel unter dem Namen → [[Gulden|Gulden]] (= Goldener) bekannt. Seit der Mitte des 14. Jh. wurden sie im süddeutschen Raum am Rhein, in Böhmen, Ungarn, Schweden und Polen mit anderen Bildern nachgeprägt. Ende des 15. Jh. ging ihre Prägung zurück, teils aus Goldmangel, teils wegen Verschlechterung des Feingehalts. Der G. wurde vom → [[Dukat|Dukaten]] verdrängt. Mit dem Aufkommen der Taler-Münzen (→ [[Taler|Taler]] ), die als silbernes Äquivalent des G. galten (→ [[Reichsguldiner|Reichsguldiner]] ), nahm in der Mitte des 16. Jh. der goldene Gulden den Namen G. an. → [[Gulden|Gulden]] 1., → [[Ungarischer Gulden|Ungarischer Gulden]] 1.
+
Wichtige Goldmünze des späten Mittelalters. Nach Einführung der Silberwährung im Frankenreich durch Pippin den Jüngeren (751–768) und Karl den Großen (768/800 – 814) waren Goldmünzen in Mittel- und Westeuropa jahrhundertelang nahezu unbekannt gewesen. Als durch die Kreuzzüge (1096 bis 1291) und den Handelsverkehr mit dem Orient Gold nach Italien strömte, nahmen die Handelsstädte, z. B. Genua und Florenz (1252), die Goldprägung wieder auf. In Genua wurde der → [[Genovino|Genovino]], in Florenz der → [[Floren|Floren]] ausgemünzt. Diese, aus fast reinem Gold bestehende, 3,537 g schweren Prägungen wurden Anfang des 14. Jh. in Süddeutschland bald als Hauptzahlungsmittel unter dem Namen → [[Gulden|Gulden]] (= Goldener) bekannt. Seit der Mitte des 14. Jh. wurden sie im süddeutschen Raum am Rhein, in Böhmen, Ungarn, Schweden und Polen mit anderen Bildern nachgeprägt. Ende des 15. Jh. ging ihre Prägung zurück, teils aus Goldmangel, teils wegen Verschlechterung des Feingehalts. Der G. wurde vom → [[Dukat|Dukaten]] verdrängt. Mit dem Aufkommen der Taler-Münzen (→ [[Taler|Taler]] ), die als silbernes Äquivalent des Goldgulden galten (→ [[Reichsguldiner|Reichsguldiner]] ), nahm in der Mitte des 16. Jh. der goldene Gulden den Namen Goldgulden an. → [[Gulden|Gulden]] 1., → [[Ungarischer Gulden|Ungarischer Gulden]] 1.
 +
<div class="numCat">
 +
{{#set: Has main title=Goldgulden}}
 +
{{#set: Has numismatic Category=Altdeutschland}}
 +
{{#set: Has numismatic Category=Münznamen, lokal und Sammlerbenennungen}}
 +
{{#set: Has numismatic Category=Altdeutschland}}
 +
{{#set: Has numismatic Category=Altdeutschland}}
 +
{{#set: Has numismatic Category=Nominale}}
 +
{{#set: Has numismatic Category=Goldmünzen}}
 +
</div>
 +
{{ShopData|Goldgulden}}

Aktuelle Version vom 30. Juli 2021, 17:31 Uhr

Goldgulden.png
Goldgulden 1568 der Stadt Lüneburg mit Johannes dem Täufer auf der Vorderseite und dem Reichsapfel im Spitzdreipaß (typisches Goldguldenmotiv) auf der Rückseite

Wichtige Goldmünze des späten Mittelalters. Nach Einführung der Silberwährung im Frankenreich durch Pippin den Jüngeren (751–768) und Karl den Großen (768/800 – 814) waren Goldmünzen in Mittel- und Westeuropa jahrhundertelang nahezu unbekannt gewesen. Als durch die Kreuzzüge (1096 bis 1291) und den Handelsverkehr mit dem Orient Gold nach Italien strömte, nahmen die Handelsstädte, z. B. Genua und Florenz (1252), die Goldprägung wieder auf. In Genua wurde der → Genovino, in Florenz der → Floren ausgemünzt. Diese, aus fast reinem Gold bestehende, 3,537 g schweren Prägungen wurden Anfang des 14. Jh. in Süddeutschland bald als Hauptzahlungsmittel unter dem Namen → Gulden (= Goldener) bekannt. Seit der Mitte des 14. Jh. wurden sie im süddeutschen Raum am Rhein, in Böhmen, Ungarn, Schweden und Polen mit anderen Bildern nachgeprägt. Ende des 15. Jh. ging ihre Prägung zurück, teils aus Goldmangel, teils wegen Verschlechterung des Feingehalts. Der G. wurde vom → Dukaten verdrängt. Mit dem Aufkommen der Taler-Münzen (→ Taler ), die als silbernes Äquivalent des Goldgulden galten (→ Reichsguldiner ), nahm in der Mitte des 16. Jh. der goldene Gulden den Namen Goldgulden an. → Gulden 1., → Ungarischer Gulden 1.