Stüber
Deutscher Name des niederländischen → Stuiver, der seit dem 15. Jh. nach Ostfriesland, Westfalen und das nördliche Rheinland eindrang und dann auch von deutschen Münzständen geprägt wurde. Nach Hermann Grote könnte der Name von englisch „stubborn“ = steif abgeleitet sein. In Ostfriesland galten folgende Bewertungen: 1⁄4 Stüber = 1 Örtgen, 1⁄2 Stüber = 1 Zyfert (Ciffert), 1 Stüber = 10 Witten, 2 Stüber = 1 Schaf, 3 Stüber = 1 Flindrich, 6 Stüber = 1 Schilling (→ Blamüser), 24 Stüber (später 30 Stüber) entfielen auf den Rheinischen Goldgulden. Der Reichstaler wurde mit 54 Stüber bewertet. Von den leichteren Stübern in Cleve, Berg und Köln gingen 60 auf den Reichstaler (diese Relation wurde zum Rechnungstaler). In Jülich, Cleve und Berg wurden 1609 bis 1640 Stüber in großen Mengen geprägt, die den Albus am Niederrhein verdrängten. Der Bergische Reichstaler zu 60 Stüber wurde noch 1806 im Großherzogtum Berg unter Joachim Murat (1806 –1808) geprägt (der Konventionstaler galt 96 Stüber). Im Rheinland galten 21 Heller = 1 Stüber. Darauf beruht z. B. die Wertangabe XXI HEL auf den Stübern der Stadt Bocholt im 18. Jh. In Dortmund mußte der Stüber offiziell als Schilling bezeichnet werden und entsprach 1⁄52 Reichstaler = 12 Pfennig; auch in Westfalen wurde im 18. Jh. der schwere Stüber mit 12 Pfennig bewertet. In Köln galt in der zweiten Hälfte des 18. Jh. folgende Rechnung:
40 S. = 1 Konventionsgulden,
60 S. = 1 Konventions-Rechnungstaler,
80 S. = 1 Konventions-Speciestaler.
Die letzten Stüber-Münzen entstanden 1807 als 3-Stüber-Stück im Großherzogtum Berg und als 1- und 2-Stüber-Stück 1823 bzw. als 1⁄4-Stüber-Stück (Örtgen) 1825 im Königreich Hannover für das Fürstentum Ostfriesland. Die Stüber-Rechnung wurde in Ostfriesland erst zum 1. Januar 1842 offiziell abgeschafft.
"Stüber-Münzen" finden Sie auch in unserem Shop:
DORTMUND
Stadt, 1/4 Stüber, 1756
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JEVER
Herrschaft, 1/4 Stüber (Örtgen), o.J.
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OSTFRIESLAND
Fürstentum, 6 Stüber, 1696
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OSTFRIESLAND
Grafschaft, Stüber (Flindrich), 1583
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