Schraubmünze

Aus MGM Münzlexikon

Auch Schraubmedaille: horizontal zerteilte und anschließend „ausgehöhlte“ Prägung (Taler oder Medaille), in deren Innenränder Gewinde geschnitten wurden. In den auf diese Weise entstandenen verschraubbaren Hohlraum wurden Bilder graviert, später gemalte oder gedruckte Miniaturen bzw. kleine Kupferstiche eingelegt. Die Einzelbilder wurden auch auf Seidenbänder geklebt und zu ganzen Serien über Zeitereignisse erweitert (kolorierte Einlage). Besonders verbreitet waren Schraubmedaillen auf die Salzburger Emigranten (1732), auf die preußischen und napoleonischen Kriege; sie wurden fast ausschließlich in Augsburg hergestellt. Seit dem 18. Jh. wurden (bis etwa 1910) Schraubmedaillen aus nur für diesen Zweck bestimmten Hülsen angefertigt. → Steckmedaille