Manilla

Aus MGM Münzlexikon
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Große, mit einem Scharnier und Verzierungen (Hexagramm) versehene Manilla des späten 19. Jahrhunderts

(portugies. manilha = Armreif), Ringgeld: seit dem Mittelalter vormünzliches Zahlungsmittel in Westafrika, vor allem im heutigen Nigeria. Die M. sind kreis- oder hufeisenförmig gebogenen Kupfer- Messing- oder Bronzestäbe, häufig verziert und an den Enden verdickt. Ihre Kaufkraft richtete sich nach Gewicht, Material und Verzierung. Die schwersten Exemplare konnten Gewichte von ca. 15 kg erreichen. Manilla wurden ab dem 16. Jh. vor allem im Sklavenhandel benötigt, so daß auch große Mengen in England (Birmingham) hergestellt wurden. Schon die Fugger hatten portugiesische Händler mit Manilla beliefert. In Nigeria waren Manilla bis 1948 im Umlauf, bis sie in jenem Jahr von der britischen Kolonialverwaltung demonetisiert wurden (rund 30 Mio. M. sollen nach Großbritannien verschifft worden sein).