Kärntner-Landschaftsobligation

Aus MGM Münzlexikon

Nach 1767 in Österreich verwendetes Wertpapier, das als ständischer Schuldschein dazu beitragen sollte, die Staatsschulden aus der Finanzierung des Siebenjährigen Krieges mit Brandenburg-Preußen abzudecken und zu tilgen. In gleicher Weise wurden die Stände von Böhmen, Mähren, Schlesien, Österreich unter und ob der Enns, Steiermark, Krain, Görz und Gradiska herangezogen. Waren die Kärntner-Landschaftsobligationen ursprünglich nur auf einen Namen ausgestellt, so griff bald die Übung Platz, sie auf den Überbringer laufend auszufertigen. Da auch die Modalitäten der baren Zinsauszahlung erleichtert und die Annahme der Zinsscheine (→ Interessenscheine) für Kontributionszahlungen bei dem Klagenfurter K. K. Generaleinnehmeramt ermöglicht wurde, war es nur ein kleiner Schritt, die Kärntner-Landschaftsobligationen wie Banknoten oder bare Münze von Hand zu Hand gehen zu lassen. Die Zession auf der Rückseite der Kärntner-Landschaftsobligation (in der bei → Wechseln üblichen Form, entfiel gleichfalls. Dadurch wurden diese über 50, 100, 500, 1.000, 3.000, 5.000 oder 10.000 Gulden ausgefertigten Wertpapiere zum allgemeinen Zahlungsmittel. Im Staatsbankrott von 1811 fiel ihr Wert auf 20%.
Literatur: Loehr, A. von: Die Obligationen der Kärtner Landschaft vom Jahre 1767. In: Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie. 24./25. Jg. Wien 1936.