Herakles
(lat. Hercules, Herkules): in der griechischen → Mythologie Sohn des → Zeus und der Alkmene (Geliebte des Zeus und Gemahlin von Amphitryon), griechischer Nationalheros, bei den Römern als Hercules kultisch verehrt (312 v. Chr. in den Staatskult einbezogen). H. erscheint bereits auf griechischen Münzen des 6. Jh. v. Chr. und bleibt häufiges Münzbild, meist als kräftiger, bärtiger Mann, mit einer Keule bewehrt und von einem Löwenfell bedeckt, das von dem nemeischen Löwen stammt, dessen Tötung zu den zwölf übermenschlichen Taten des H. zählte (den Kampf mit dem nemeischen Löwen zeigen z. B. um 410 v. Chr. geprägte, kunstvolle goldene 100-Litren-Münzen von Syrakus). Seltener wird H. als Kind oder Knabe dargestellt, z. B. auf der Rs. eines um 410 v. Chr. geprägten Staters von Kroton, auf dem H., die von → Hera in seine Wiege
gelegten Schlangen erwürgt.
Auch auf römischen Münzen erscheint H. häufig; sein Kopfbild mit dem Löwenskalp findet sich erstmals auf dem → Quadrans des → Aes grave. Münzen der Kaiserzeit zeigen ihn meist in ganzer Gestalt und in verschiedenen, zum Teil auf seine Heldentaten bezüglichen Darstellungen. Zudem ließen sich römische Kaiser öfter mit dem Löwenskalp abbilden, z. B. Commodus (180 –192), daher als „Commodus-Hercules“ bezeichnet, auf dem 192 geprägten → Medaillon, das auf der Rs. Hercules mit dem kalydonischen Eber und dem nemeischen Löwen zeigt.