Helmgroschen

Aus MGM Münzlexikon
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Helmgroschen o. J. (1405 – 1411) von Friedrich IV. aus der Münzstätte Freiberg

1. Nach der Münzabsprache von 1393 zwischen Markgraf Friedrich IV., der Streitbare (ab 1423 Kurfürst Friedrich I.) von Meißen (1381–1428), und Landgraf Balthasar von Thüringen (1381–1406) in der Markgrafschaft Meißen und der Landgrafschaft Türingen ausgebrachte guthaltige Groschen-Münze als 1⁄20 Rheinischer Goldgulden. Der Name ist von dem großen Helm mit der thüringischen Helmzier abgeleitet. Die Münzen werden daher auch Thüringer Groschen genannt. In den zeitgenössischen Urkunden heißen sie jedoch grossi clippeati (lat., schildige oder Schildgroschen), weil auf ihnen erstmals der Wappenschild mit dem meißnischen Löwen erscheint.
2. Nach der Münzordnung von 1444 von Hessen unter Landgraf Ludwig I. zu Kassel (1413 –1458) und Landgraf Heinrich III. zu Marburg (1458 –1483) ausgegangene Groschen-Münze mit dem großen hessischen Wappenhelm mit der Helmzier (mit Zweigen besteckte Hörner) auf der Rs. Der ältere Typ weist einen großen Löwenschild auf der Vs. auf, der jüngere Typ ähnelt mit seinem kleinen Löwenschild im Lilienvierpaß weitgehend den thüringischen H. von 1393. Der H. Heinrichs III. zu Marburg (geprägt um 1465) hat als Münzbild der Vs. drei ins Kreuz gestellte Wappenschilde.
3. → Heaume d’argent