Eulen

Aus MGM Münzlexikon
Eine der charakteristischen „Eulen von Athen“, eine Tetradrachme des 5. Jahrhunderts v. Chr

(griech. Glaukes, Singular Glaux): bereits antiker Beiname der Münzen, speziell der Tetradrachmen, von Athen vom ausgehenden 6. Jh bis in das 1. Jh. v. Chr., die einen dominierenden Münztyp der griechischen Antike im gesamten Mittelmeerraum darstellten. Der Name stammt von dem heiligen Tier der auf der Vs. dargestellten Göttin Athena, der Eule (exakt ein Steinkauz) auf der Rs. Die sprichwörtlichen „Eulen nach Athen tragen“ beruhen auf der massenhaften Verbreitung dieser Münzen. Begonnen wurde die Prägung der E. unter den beiden Brüdern Hippias und Hipparchos (528/527 bis 510 v. Chr.) als Tyrannen von Athen und unter lediglich stilistischen Verfeinerungen bis zum 3. Jh. v. Chr. beibehalten. Erst nach 196 v. Chr. änderte sich das Münzbild der E. deutlich. Auf der Vs. erschien der Kopf der Athena Parthenos des Phidias und auf der Rs. die Eule auf einer Amphora stehend plus Beamtennamen in einem Kranz von Ölbaumblättern. Die Münzbilder waren auf der gesamten Nominalkette vom winzigen Hemitetartemorion bis zur prachtvollen Dekadrachme gleich, wobei aber auf letzteren die Eule frontal mit geöffneten Schwingen vorhanden ist.