Dreibätzner

Aus MGM Münzlexikon
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Typischer Kipper-Dreibätzner des Herzogs Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1613 – 1634) mit dem „Wilden Mann“ auf der Vorderseite. Derartige Dreibätzner stammen vorwiegend aus einer Münzstätte der Grafschaft Hohnstein.

Silbermünze zu 3 Batzen, die in der Literatur häufig als süddeutsch und seit dem 16. Jh. geprägt beschrieben wird. Tatsache ist aber, daß im 16. Jh. so gut wie keine D. ausgegeben worden sind (von Ausnahmen abgesehen, z. B. das 12-Kreuzer-Stück 1552 von Kempten). Erst mit dem Beginn der Kipperzeit setzte eine umfangreiche Ausbringung von D. ein (nicht jedoch in Bayern), die jedoch keineswegs auf Süd- und Südwestdeutschland beschränkt war. Kipper-D. wurden sowohl im Westen und Norden (z. B. Lauenburg, Verden) des Reichs, in Mitteldeutschland (z. B. Braunschweig-Lüneburg, Braunschweig-Wolfenbüttel, Goslar, Magdeburg, Quedlinburg, Sachsen, Thüringen), in Ostdeutschland (Schlesien), als auch in Böhmen (Münzstätten Prag, Kuttenberg) und Österreich (Münzstätten Wien, Graz) massenhaft geprägt. Zusammen mit den Sechsbätznern (24 Kreuzer) wurden sie zur Kippermünze schlechthin. In Nord- und Mitteldeutschland wurden sie aber nicht als D. bezeichnet, weil dort die Batzen-Rechnung nicht üblich war, sondern als Schreckenberger (Viergröscher). Es gab sie dort sowohl mit der Wertzahl „12“ (Kreuzer) als auch mit „4 G“ (4 Groschen) auf der Brust des Reichsadlers.