Suczava-Fälschungen

Aus MGM Münzlexikon

Auch Wallachische Schillinge: Gruppe von fabrikmäßig in Walzenprägung hergestellter Falschmünzen des 17. Jh., die ab 1661/62 nach Polen einströmten. Es handelte sich um Kupfer-Schillinge, die mit Münzbildern von Polen, Livland, Riga und Preußen hergestellt wurden, teilweise waren sie dünn verzinnt. Es gibt Stempelkombinationen unterschiedlicher Münzstände, also Kopplungen schwedisch-livländischer mit preußischen Schillingen des Großen Kurfürsten u. a. Die riesigen Mengen an Falschmünzen wurden in der Burg Suczava (Suceava) des Hospodars des Fürstentums Moldau, Dabija Istrate (1661–1665), hergestellt. Schon 1663 gab es eine Verordnung des polnischen Schatzmeisters, nach der die Fälschungen im Verhältnis zwei (später drei) falsche gegen einen echten Schilling einzuwechseln und aus dem Umlauf zu ziehen seien. Eine Ahnung von dem volkswirtschaftlichen Schaden für Polen durch die Suczava-Fälschungen bekommt man, wenn man erfährt, daß allein im Jahr 1664 über 1 Milliarde Exemplare dieser falschen Schillinge eingezogen wurden.