Münzyser: Unterschied zwischen den Versionen

Aus MGM Münzlexikon
(Imported from text file)
(Imported from text file)
 
Zeile 1: Zeile 1:
 
Bezeichnung für einzelne Münzdistrikte der Mark Brandenburg im 14. Jh., in denen jeweils nur von einem Stempeltyp (Münzeisen) hergestellte Münzen umlaufen durften. Unterschieden werden die drei Münzyser, Berlin, Stendal und Salzwedel. Der Münzyser Berlin umfaßte 1369 die Städte Berlin, Cölln, Frankfurt/Oder, Spandau, Bernau, Eberswalde, Landsberg, Strausberg, Müncheberg, Drossen, Fürstenwalde, Mittenwalde, Wriezen und Freienwalde. Geprägt wurde für diesen nur in Berlin und Frankfurt/Oder. Der Münzyser von Stendal umfaßte Stendal, Gardelegen, Seehausen, Tangermünde, Osterburg, Werben und Havelberg. Der salzwedelsche Münzyser bestand aus der Stadt Salzwedel und der Grafschaft Lüchow. In den beiden letzten Münzysern wurde nur in Stendal und Salzwedel gemünzt. Eine genaue Datierung des Beginns der Brandenburger M. ist nicht möglich; die Entstehung hängt mit dem Bestreben des erstarkenden Bürgertums der Städte zusammen, das zerrüttete Münzwesen der Markgrafen zu verändern, um der ständigen Verrufung ihrer Pfennige durch die Schaffung eines → [[Ewiger Pfennig|Ewigen Pfennigs]] zu entgehen.
 
Bezeichnung für einzelne Münzdistrikte der Mark Brandenburg im 14. Jh., in denen jeweils nur von einem Stempeltyp (Münzeisen) hergestellte Münzen umlaufen durften. Unterschieden werden die drei Münzyser, Berlin, Stendal und Salzwedel. Der Münzyser Berlin umfaßte 1369 die Städte Berlin, Cölln, Frankfurt/Oder, Spandau, Bernau, Eberswalde, Landsberg, Strausberg, Müncheberg, Drossen, Fürstenwalde, Mittenwalde, Wriezen und Freienwalde. Geprägt wurde für diesen nur in Berlin und Frankfurt/Oder. Der Münzyser von Stendal umfaßte Stendal, Gardelegen, Seehausen, Tangermünde, Osterburg, Werben und Havelberg. Der salzwedelsche Münzyser bestand aus der Stadt Salzwedel und der Grafschaft Lüchow. In den beiden letzten Münzysern wurde nur in Stendal und Salzwedel gemünzt. Eine genaue Datierung des Beginns der Brandenburger M. ist nicht möglich; die Entstehung hängt mit dem Bestreben des erstarkenden Bürgertums der Städte zusammen, das zerrüttete Münzwesen der Markgrafen zu verändern, um der ständigen Verrufung ihrer Pfennige durch die Schaffung eines → [[Ewiger Pfennig|Ewigen Pfennigs]] zu entgehen.
 
<div class="numCat">
 
<div class="numCat">
 +
{{#set: Has main title=Münzyser}}
 
{{#set: Has numismatic Category=Numismatik}}
 
{{#set: Has numismatic Category=Numismatik}}
 
{{#set: Has numismatic Category=Geldgeschichte, Kredit- und Papiergeld}}
 
{{#set: Has numismatic Category=Geldgeschichte, Kredit- und Papiergeld}}
 
</div>
 
</div>

Aktuelle Version vom 30. Juli 2021, 17:41 Uhr

Bezeichnung für einzelne Münzdistrikte der Mark Brandenburg im 14. Jh., in denen jeweils nur von einem Stempeltyp (Münzeisen) hergestellte Münzen umlaufen durften. Unterschieden werden die drei Münzyser, Berlin, Stendal und Salzwedel. Der Münzyser Berlin umfaßte 1369 die Städte Berlin, Cölln, Frankfurt/Oder, Spandau, Bernau, Eberswalde, Landsberg, Strausberg, Müncheberg, Drossen, Fürstenwalde, Mittenwalde, Wriezen und Freienwalde. Geprägt wurde für diesen nur in Berlin und Frankfurt/Oder. Der Münzyser von Stendal umfaßte Stendal, Gardelegen, Seehausen, Tangermünde, Osterburg, Werben und Havelberg. Der salzwedelsche Münzyser bestand aus der Stadt Salzwedel und der Grafschaft Lüchow. In den beiden letzten Münzysern wurde nur in Stendal und Salzwedel gemünzt. Eine genaue Datierung des Beginns der Brandenburger M. ist nicht möglich; die Entstehung hängt mit dem Bestreben des erstarkenden Bürgertums der Städte zusammen, das zerrüttete Münzwesen der Markgrafen zu verändern, um der ständigen Verrufung ihrer Pfennige durch die Schaffung eines → Ewigen Pfennigs zu entgehen.