Dünnpfennig: Unterschied zwischen den Versionen

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Besondere Form der zweiseitig geprägten Denare, die zu Beginn des 12. Jh. (zum Teil auch schon im 10./11. Jh.) in einigen deutschen Gauen auftauchten (in Bayern, Franken, Hessen, Niedersachsen, in Teilen Obersachsens [Merseburg, Naumburg, Pegau], am Rhein [Speyer, Worms, Weinheim] und im Elsaß [Hagenau, Selz]). Die Dicke dieser D. war gegenüber den „normalen“ Denaren reduziert. Das Durchschnittsgewicht blieb jedoch erhalten, da der Durchmesser entsprechend größer war (bis etwa 26 mm). Das hatte bei der Münzproduktion zur Folge, daß die Rs.- bzw. Vs.-Motive auf der jeweils anderen Seite durchschlugen, so daß oftmals nur eine Münzseite in der Darstellung erkennbar ist. Die oft geäußerte Auffassung, daß die D. als Vorläufer der Brakteaten anzusehen sind (deshalb werden die D. häufig auch als Halbbrakteaten bezeichnet), ist keineswegs unumstritten. Nicht überall ging der Brakteaten-Prägung der Schlag von D. voraus, und in einigen Gebieten, die D. hervorbrachten, kam es nie zur Ausmünzung von Brakteaten. Von Bernd Kluge wird deshalb auch empfohlen, den „Dünnpfennigen doch eine größere Eigenständigkeit einzuräumen“.
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Besondere Form der zweiseitig geprägten Denare, die zu Beginn des 12. Jh. (zum Teil auch schon im 10./11. Jh.) in einigen deutschen Gauen auftauchten (in Bayern, Franken, Hessen, Niedersachsen, in Teilen Obersachsens [Merseburg, Naumburg, Pegau], am Rhein [Speyer, Worms, Weinheim] und im Elsaß [Hagenau, Selz]). Die Dicke dieser Dünnpfennige war gegenüber den „normalen“ Denaren reduziert. Das Durchschnittsgewicht blieb jedoch erhalten, da der Durchmesser entsprechend größer war (bis etwa 26 mm). Das hatte bei der Münzproduktion zur Folge, daß die Rs.- bzw. Vs.-Motive auf der jeweils anderen Seite durchschlugen, so daß oftmals nur eine Münzseite in der Darstellung erkennbar ist. Die oft geäußerte Auffassung, daß die Dünnpfennige als Vorläufer der Brakteaten anzusehen sind (deshalb werden die Dünnpfennige häufig auch als Halbbrakteaten bezeichnet), ist keineswegs unumstritten. Nicht überall ging der Brakteaten-Prägung der Schlag von Dünnpfennigen voraus, und in einigen Gebieten, die Dünnpfennige hervorbrachten, kam es nie zur Ausmünzung von Brakteaten. Von Bernd Kluge wird deshalb auch empfohlen, den „Dünnpfennigen doch eine größere Eigenständigkeit einzuräumen“.
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Version vom 12. Juni 2021, 09:52 Uhr

Besondere Form der zweiseitig geprägten Denare, die zu Beginn des 12. Jh. (zum Teil auch schon im 10./11. Jh.) in einigen deutschen Gauen auftauchten (in Bayern, Franken, Hessen, Niedersachsen, in Teilen Obersachsens [Merseburg, Naumburg, Pegau], am Rhein [Speyer, Worms, Weinheim] und im Elsaß [Hagenau, Selz]). Die Dicke dieser Dünnpfennige war gegenüber den „normalen“ Denaren reduziert. Das Durchschnittsgewicht blieb jedoch erhalten, da der Durchmesser entsprechend größer war (bis etwa 26 mm). Das hatte bei der Münzproduktion zur Folge, daß die Rs.- bzw. Vs.-Motive auf der jeweils anderen Seite durchschlugen, so daß oftmals nur eine Münzseite in der Darstellung erkennbar ist. Die oft geäußerte Auffassung, daß die Dünnpfennige als Vorläufer der Brakteaten anzusehen sind (deshalb werden die Dünnpfennige häufig auch als Halbbrakteaten bezeichnet), ist keineswegs unumstritten. Nicht überall ging der Brakteaten-Prägung der Schlag von Dünnpfennigen voraus, und in einigen Gebieten, die Dünnpfennige hervorbrachten, kam es nie zur Ausmünzung von Brakteaten. Von Bernd Kluge wird deshalb auch empfohlen, den „Dünnpfennigen doch eine größere Eigenständigkeit einzuräumen“.