Vierschlag

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Ein im 15. Jh. zur Metalleinsparung verschiedentlich angewendetes Herstellungsverfahren von Schrötlingen aus viereckig zugeschnittenen Münzplättchen durch Aushämmern und Ausrunden der Ecken (in einem zweiten Arbeitsgang), wobei ein unregelmäßiges Viereck (lat., quadratum supercusum) in der ursprünglichen Zaindicke zurückblieb (wurden die Ecken der viereckigen Münzplatten nach dem Prägevorgang unverändert belassen, entstanden klippenförmige V.-Pfennige). Nach einer anderen Theorie wurden die Schrötlinge an den Rändern behämmert, damit sie beim Prägen nicht rissen. Vierschlag ist bereits im 10. Jh. von Münzen aus Metz, seit Mitte des 11. Jh. auch auf Baseler Münzen bekannt. Im 12. Jh. wurde der Vierschlag in bayerischen Münzstätten üblich, so in Regensburg und Augsburg. Auch die Wiener Pfennige des 15. Jh. wurden mit Vierschlag geprägt. In Süddeutschland weit verbreitet war der Vierschlag-Heller der Münzstätte Hall, der von vielen anderen Münzstätten (z. B. Frankfurt a. M., Nürnberg) nachgeprägt wurde. Als Ornament zeigen bayerische Heller noch bis 1835 den Vierschlag in Form eines auf der Spitze stehenden Quadrats.