Stempelstellung

Aus MGM Münzlexikon

Stellung der Vorder- und Rückseite einer Münze oder Prägemedaille zueinander. Bei deutschen Münzen ist „oben“ auf beiden Münzseiten an der gleichen Stelle, deutsche Prägung oder Wendeprägung genannt. Bei französischen und Münzen einiger anderer Staaten der ehemaligen Lateinischen Münzunion sind Vorder- und Rückseite um 180° versetzt zu betrachten, französische oder Kehrprägung genannt. Bei der alten Münztechnik (Hammerprägung) war eine Einhaltung der Bildachsenparallelität nur schwer zu erreichen bzw. wurde gar nicht angestrebt. Mit der Einführung von Maschinen und mechanischen Hilfsmitteln konnte eine gleichbleibende Stempelstellung erreicht werden. Bei der Massenproduktion von Umlaufmünzen kommt es nicht selten vor, daß die Stempel nicht exakt zueinander in den Prägeautomaten eingebaut wurden oder daß es während der Prägevorgänge zu Stempelverschiebungen kommt. Solche sogenannten Stempeldrehungen werden in Grad der Versetzung der beiden Stempel zueinander angegeben. Von Spezialsammlern deutscher Münzen werden vor allem für Exemplare mit einer Stempeldrehung von 180° (es ist dann formal betrachtet eine Kehrprägung) Liebhaberpreise gezahlt.