Spruchmünze

Aus MGM Münzlexikon
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Spruchtaler von Johann Ernst und Johann Casimir von Sachsen-Alt-Gotha (1572 – 1633) mit der inneren Umschrift FRID ERNEHRT – VNFRID VERZEHRT auf der Vorderseite

Münze (oder Medaille) mit Spruch oder Zitat auf der Legende, die z. T. Kampf- und Siegesparolen, Friedenswünsche, religiöse Sprüche o. ä. zum Inhalt haben. Vom 16. bis 18. Jh. wurden von katholischer und protestantischer Seite zahlreiche Prägungen (vom Pfennig bis zum Doppeltaler) als Spruchmünzen geschlagen. In dieser Hinsicht betätigte sich besonders Ernst der Fromme von Sachsen-Gotha (1620/1640 –1675). Sein dicker Doppeltaler von 1650 auf den Westfälischen Frieden (1648) zeigt auf der Vs. sechs Zeilen Schrift „Fördert seine Furcht und Ehr, sonst besteht er nimmer mehr“. Gotha d. 11. Aug.; Rs. unter Gottessonne vier Zeilen „Gott den Herren lobt und ehrt, der Frieden uns beschert“. Der Friedenswunsch wurde auch auf den gemeinsamen Spruchmünzen Johann Ernsts und Johann Casimirs von Sachsen (1566 –1633/38) mit FRID ERNEHRT – UNFRID VERZEHRT zum Ausdruck gebracht (auch Friedrich von Celle, 1636 –1648, hat auf seinen Talern diesen Spruch geführt, Abb. → Schrift (auf Münzen)). Seit Beginn des 18. Jh. kommen häufig Sprüche wie „Pro Deo et ecclesia“ (lat., Für Gott und Kirche) oder „Pro Deo et milite“ (lat., Für Gott und das Heer) vor. Das erstarkende Bürgertum offenbart sich auf Prägungen der Schweizer Städte mit „Libertas carior auro“ (lat., Freiheit teurer als Gold). → Spruchgroschen