Spottmedaille

Aus MGM Münzlexikon
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Protestantische Spottmedaille des 16. Jahrhunderts mit den Doppelbildnissen von Papst und Teufel sowie Kardinal und Narr (die Medaille muß dazu jeweils um 180° gedreht werden).

Spottjeton, satirische Medaille: Medaille, auf der in humoristischen oder satirischen Bildern und Inschriften Ereignisse, Personen oder Institutionen verspottet wurden, z. B. durch Doppelköpfe von Papst und Teufel, Kardinal und Narr. Anlaß dazu gab im 16. Jh. u. a. das Papsttum, das Gegenstand von Spottmedaillen aus der Zeit Kaiser Maximilians I. (1493 –1519) und seines Enkels, Karl V. (1519 –1556, gest. 1558), war. Der Papst wurde auf ihnen als Fuchs dargestellt. Auch die Vertreibung Herzog Heinrichs des Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel (1514 bis 1568) durch den Schmalkaldischen Bund rief eine Reihe von Spottmedaillen hervor. Zahlreiche Spottmedaillen entstanden während des Aufstands der Niederlande gegen die spanische Herrschaft (1566 bis 1609). Unter den Weltkriegsmedaillen von K. → Goetz befinden sich zahlreiche Spottmedaillen. Auch erotische und Teuerungsmedaillen können zu den Spottmedaillen gehören (Hahnrei-Medaille, Kornjudenmedaille). → Stockfischtaler, → Spottmünze

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Werbeblatt für deutsche Spottmedaillen des Ersten Weltkriegs. Joseph Jacques Cesaire Joffre und John Denton French waren die Oberkommandierenden der französischen bzw. britischen Truppen.