Spiegelglanz

Aus MGM Münzlexikon

Glanzstoßprägung: spezielles Herstellungsverfahren von Münzen und Medaillen, mit dem ein Erscheinungsbild der Prägungen ähnlich wie bei → Polierter Platte erreicht wird. Im Unterschied zur Polierten Platte werden bei Spiegelglanz-Prägungen Ronden ohne spezielle Polierung eingesetzt. Die Münzen oder Medaillen werden mit polierten Stempeln in Einzelprägung hergestellt, d. h., die fertigen Stücke werden in der Regel einzeln von Hand der Prägemaschine entnommen, um Beschädigungen zu vermeiden. Das Relief von Spiegelglanz-Münzen ist meist mattiert, der Münzgrund spiegelnd. Bei modernen Prägungen wird allgemein sprachlich zwischen Spiegelglanz und „Polierter Platte“ kein Unterschied gemacht, so daß beispielsweise in Auktionskatalogen und Händlerlisten häufig auch bei Spiegelglanz-Ausgaben „PP“ für „Polierte Platte“ angegeben wird.
Werden die Stempel bei Spiegelglanz-Prägungen zu intensiv poliert, können Stempelvertiefungen und damit dann Teile des Reliefs abgetragen werden. Typisches Beispiel dafür ist die 5-DM-Gedenkmünze „100 Jahre Reichsgründung“ von 1971 (Jaeger-Nr. 409). Durch die Stempelbearbeitung wurden Feinheiten des Reliefs bei Teilen der Spiegelglanz-Ausgabe beseitigt, so daß Varianten mit „offenen“ oder „geschlossenen“ Fenstern des Reichstagsgebäudes existieren.