Solidus

Aus MGM Münzlexikon
Version vom 30. Juli 2021, 16:53 Uhr von Maintenance script (Diskussion | Beiträge) (Imported from text file)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Solidus.png
Solidus des Kaisers Constantinus I. (306–337) aus der Münzstätte Herakleia. auf der Rückseite thront der Kaiser in der Mitte, links übergibt ihm die Personifikation der Res Publica den Globus als Zeichen der Weltherrschaft, rechts überreicht ihm Pax den Siegeskranz

(lat., gediegen, massiv): 1. Um 309 durch Kaiser Constantinus I. (306/324 – 337) zunächst in Trier (Augusta Treverorum), seit 324 im ganzen Römischen Reich verbreitet war. Sie war fast unlegiert und entsprach 1⁄72 römischem Pfund (Libra) = 1⁄6 Uncia = 4 Scripula = 4,548 g; 1 Solidus = 24 Siliquae (so auch als Rechnungsmünze). Wegen ihres hohen Feingehalts, der bis in die Endphase des Byzantinischen Reichs (14/15. Jh.) fast unverändert blieb (leichte Schwankungen gab es unter Kaiser Michael VII., 1071–1078) hatten sie starken Einfluß auf die späteren Goldprägungen der angrenzenden Länder, zunächst sichtbar in den germanischen Reichen der Völkerwanderungszeit als eigene Goldmünze. Unverkennbar ist auch die Wirkung des Solidus (unter der Bezeichnung → Bézant d’or) auf die Wiederentstehung der Goldwährung in Florenz und Venedig, später in ganz West- und Mitteleuropa. Teilstücke des Solidus waren der Semis oder Semissis (1⁄2 S.) und der Triens oder → Tremissis (1⁄3 S.), der wiederum das direkte Vorbild für die Goldprägungen der Ost- und Westgoten, Burgunder, Langobarden und Merowinger war. Im Weströmischen Reich entstanden auch leichtere Solidi zu 21 und 20 Siliquae.
2. In Urkunden des Mittelalters wird mit Solidus der → Schilling als Rechnungsmünze zu 1⁄20 Pfund bezeichnet.







"Solidus-Münzen" finden Sie auch in unserem Shop:

BYZANZ
Phocas, 602-610, Solidus, 603-607