Siegespfennig

Aus MGM Münzlexikon
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Siegespfennig auf den Sieg von Waterloo (Belle Alliance) am 18. Juni 1815 unter der Führung von Blücher und Wellington

Sammelbegriff für eine Suite von Miniaturmedaillen, die der Berliner Medailleur Daniel Friedrich Loos (1735 –1819) auf die Siege der alliierten Armeen in den Befreiungskriegen 1813 bis 1815 gegen die französische Fremdherrschaft geschaffen hat. Die Stücke (insgesamt gibt es 63) zeigen eine einheitliche Vs. mit der Siegesgöttin (Siegesengel) mit Flammenschwert und Lorbeerkranz sowie die Umschrift GOTT SEGNETE DIE VEREINIGTREN HEERE. Auf den Rs. werden dann mit mehrzeiligen Inschriften der Sieg in einer Schlacht, der erste und zweite Frieden von Paris genannt. Da 25% des Verkaufserlöses an Lazarette überwiesen wurden, kann man die S. auch unter die Spendenmedaillen einordnen. Die Tradition der Siegespfennige wurde nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs von dem Berliner Münzhändler Rudolf Kube wieder aufgegriffen. Er ließ bis in den Herbst 1915 in der Berliner Medaillen-Münze 105 verschiedene Siegespfennige anfertigen. Das letzte Ereignis, das mit einem Siegespfennig gewürdigt wurde, war die Eroberung der Festung Dubno am 9. September 1915. Die Vs. ist wie die der Siegespfennig aus den Befreiungskriegen gestaltet, wobei die Umschrift bei den ersten 37 lautet GOTT SEGNETE UNSERE TAPFEREN HEERE und bei den Siegespfennigen von Nr. 38 bis 105 dann GOTT SEGNETE DIE VEREINIGTEN HEERE.

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Siegespfennig des Ersten Weltkriegs auf die Erstürmung von Dixmuiden (Belgien) am 11. November 1914