Sedisvakanzmünzen

Aus MGM Münzlexikon
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Eichstätt, doppelter Sedisvakanz-Taler 1790. Auf der Vorderseite symbolisiert der leere Stuhl deutlich die Sedisvakanz im Hochstift. Auf der Rückseite sind die Wappenschilde der Domherren als Blätter am Baum befestigt, rechts ist die Willibaldsburg, links die Altmühl abgebildet. Im Schriftband auf der Vorderseite unten wird der Münzfuß der doppelten Konventionstaler aufgeführt: V EINE FEINE MARK.

(von lat. sede vacante = während der Stuhl leer steht): Bezeichnung für Münzen, die während des verwaisten päpstlichen oder bischöflichen Stuhls im Auftrag des Kardinalkollegiums bzw. Domkapitels geprägt worden sind. Die 1521 eingeführten Sedisvakanzmünzen des Kirchenstaats zeigen anstelle der → Tiara einen Pavillon über den gekreuzten Schlüsseln und das Wappen des jeweiligen Kardinals-Camerlengo (oberster Finanzbeamter beim päpstlichen Stuhl), Umschrift SEDE VACANTE. Auch der Staat der Vatikanstadt (Stato della cittá del Vaticano) läßt Sedisvakanzmünzen prägen. Sedisvakanzmünzen von Dom- und Stiftkapiteln sind ein schönes Sammelgebiet, in das sich auch die Sedisvakanzmedaillen gut mit einfügen Auf ihnen werden oft der betreffende Schutzpatron und die Wappen der Mitglieder des jeweiligen Domkapitels abgebildet, z. B. St. Liborius von Paderborn oder St. Carolus Fundator (Karl der Große als Gründer des Bistums) von Münster. → St.-Lambert-Taler