Schmetterlingsmünzen

Aus MGM Münzlexikon
Schmetterlingsmünzen.png
Schmetterlingstaler (Doppelgulden nach dem Leipziger Fuß) o. J. mit der Wertangabe 32 und dem alten Zeichen für Groschen

Bezeichnung für eine Reihe von Prägungen des Kurfürsten von Sachsen und (seit 1697) Königs von Polen, Friedrich August I. (1694–1733), die nach Walter Schwinkowski als Spielgeld aufzufassen sind und zwischen 1707 und 1709 entstanden sind. Auf den Stücken ist der Wert jeweils im Abschnitt der Vs. in Groschen angegeben. Das meistens als Schmetterlingstaler bezeichnete Nominal zeigt die Wertzahl 32 (und das Zeichen für Groschen) und ist damit wahrscheinlich ein Doppelgulden nach dem Leipziger Fuß. Weiterhin liegen die Nominale 16 Groschen (Gulden), 8 Groschen (1⁄2 Gulden), 4 Groschen (1⁄4 Gulden) und 1 Groschen, alle ohne Jahreszahl, vor. Die Gewichte überprüfter Exemplare weichen aber teilweise erheblich von den zu erwartenden Soll-Gewichten ab. Das kann darauf zurückzuführen sein, daß es aus dem 18./19. Jh. Nachprägungen von den Originalstempeln gibt. Die Vs. zeigen die bekrönte Ligatur AR (Augustus Rex), die Rs. einen Schmetterling mit ausgebreiteten Flügeln. Es gibt eine Theorie, daß es sich bei dem Schmetterling um den „Roten Apollo“ handeln soll, einem schönen Schmetterling mit Spannweiten der Flügel bis 8 cm. Mit dem Münzmotiv sollte der Kurfürst August der Starke quasi dem Gott Apollo gleichgesetzt werden. Auch für diese Ansicht gibt es keinerlei Belege.