Scherf

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Scherf 1714 (Kupfer) der Stadt Lüneburg. Die Wertangabe ist mit „1 S“ verkürzt vorhanden

Auch: Schärf, Scharf (von german. scerfr oder scarfr = Bruchteil). Vorwiegend in Norddeutschland gebräuchliche Bezeichnung für den Hälbling (= 1⁄2 Pfennig), der ursprünglich selten geprägt und erst in der Zeit der Hohenstaufer (1138-1250) häufiger ausgebracht wurde. Kupfer-Scherf gab es 1531 bis 1777 in Lüneburg, dann u. a. 1558 bis 1593 von Mecklenburg-Güstrow, von Lübeck, Hamburg, Wismar, Rostock, Pommern (Wolgast, Barth) und 1607 von Stralsund. In Thüringen war vor allem Erfurt für die Prägung von Scherf bekannt. Während der Kipper- und Wipperzeit entstanden in der städtischen Münze von Erfurt mehrfache Kupfer-Scherf (12 Scherf).
In der Umgangssprache bezeichnete später der Begriff Scherf, vor allem durch Luthers Bibelübersetzung (das "Scherflein der Witwe"), generell eine kleine Münze.





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