Sargpfennig

Aus MGM Münzlexikon

1. Verballhornender Name für die späten → Stephans-Pfennige (Hohlpfennige) des Bistums Halberstadt aus dem 15. Jh. Der Oberkörper des heiligen Stephanus ist auf ihnen viereckig gestaltet, so daß er als Sarg angesehen bzw. verspottet wurde.
2. Beiname von einseitigen Erfurter Pfennigen, die 1525 aus dem Silber der Särge der heiligen Adelarius und Eobanus geprägt worden sein sollen. Den Wahrheitsgehalt dieser Behauptung hat schon → Köhler im 18. Jh. in seinen „Wöchentlichen Münzbelustigungen“ (XVII, 37. Stück) angezweifelt, und in jüngerer Vergangenheit (1993) hat sie auch Walter Kühn in das Reich der numismatischen Märchen verwiesen.