Ringprägung

Aus MGM Münzlexikon
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Zur besonderen Gestaltung des Rands von Münzen und Medaillen in einem Ring ausgeführte Prägung. Erste Ringprägung mit Reliefschrift auf dem Rand entstanden 1577 in Frankreich, etwa 100 Jahre später in England, Schweden und Dänemark. In Preußen wurden Taler geprägt, die ihre erhabene Randschrift durch Federringe mit auf der Innenseite vertiefter Schrift erhielten. Diese Federringe waren offen und wurden zum Prägen in einem geschlossenen Ring geführt. Zeitweilig wurden sie durch das → Rändelwerk verdrängt. Ende des 18. Jh. kehrte Frankreich wieder zur R. zurück, 1790 erfand der Medailleur Jean-Pierre Droz den aus drei oder mehr Teilen bestehenden, auf der Innenseite mit Schrift oder Verzierungen versehenen gebrochenen Ring (franz., virole brisée) in einem starken Rahmen, aus dem er nach jedem Prägeausstoß herausgezogen wurde. Später praktizierte der französische Mechaniker Gengambre die Prägung im ungeteilten, glatten Ring, wobei die Münze Randschrift oder Verzierungen durch die Rändelmaschine schon vor der Prägung erhielt. Im glatten Ring wurde die vertiefte Randschrift bei der Prägung nur wenig zusammengedrückt, so daß die Münze ihre noch heute übliche Form erhielt, bei der der Rand senkrecht zur Prägerichtung und rechtwinklig zum Gepräge liegt.