Rijksdaalder

Aus MGM Münzlexikon
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Nederlandse Rijksdaalder 1643 der Provinz Seeland

(niederl., Reichstaler): 1. Niederländische Bezeichnung zunächst für den vollwertigen, nach dem Münzfuß des 1566 geschaffenen → Reichstalers (Rauhgewicht 29,38 g, Feingewicht 25,98 g) ausgeprägter Taler, und zwar zur Unterscheidung von leichteren Taler-Münzen. In den Generalstaaten ließen nach 1581 die meisten Provinzen und Städte Rijksdaalder schlagen. Später wurde der Rijksdaalder in das allgemeine Münzwesen der Vereinigten Provinzen einbezogen.
2. Leicester-Rijksdaalder (Rauhgewicht 29,24 g; Feingewicht 25,97 g), 1586 bis 1597 von allen Provinzen außer Friesland und Groningen ausgegeben, Gepräge: Brustbild eines Ritters mit geschultertem Schwert/ Wappenschild, gebildet aus den Provinzwappenschilden.
3. Nederlandse Rijksdaalder. Von 1606 bis 1700 von allen Provinzen außer Groningen weitgehend einheitlich ausgebrachte Taler-Münze (Vs. Geharnischter mit Schwert, in der Linken den Provinzschild haltend, Rs. bekrönter Wappenschild der Vereinigten Provinzen) mit einem Rauhgewicht von 29,03 g und einem Feingewicht von 25,69 g (885⁄1000 fein). Am Beginn der Prägung hatte der Rijksdaalder einen Wert von 47 Stuiver, stieg dann aber auf 50 Stuiver an und erreichte 1659 einen Wert von 52 Stuiver. Die letzten Prägungen des Rijksdaalder erfolgten 1815/16. Da der Nederlandse Rijksdaalder anfangs 2 1⁄2 Gulden galt, ging die Bezeichnung Rijksdaalder nach 1659 auf den Silber-Dukaten (= 2 1⁄2 Gulden), dann auch die ab 1840 geprägten 2 1⁄2-Gulden-Stücke des Königreichs der Niederlande über.