Reinigen von Münzen und Medaillen

Aus MGM Münzlexikon

Beseitigen der Schmutzschichten und mehr oder weniger starken oxidischen Veränderungen von der Oberfläche der Gepräge. Verschmutzungen können von allen Münzmetallen durch lauwarmes Seifenwasser und Bürsten mit weichem Pinsel entfernt werden. Bei bereits eingetretenen Veränderungen durch Oxidation muß in jedem Fall die Eigenschaft des Münzmetalls beachtet werden. Bei Gold genügt das erwähnte Seifenbad. Silber, das nicht unter 625⁄1000 fein ist, sollte möglichst nicht gereinigt werden, und keinesfalls in handelsüblichen Silbertauchbädern; Silberprägungen mit niedrigerem Silbergehalt lassen sich - wenn nicht anders möglich - durch ein Bad in Zitronensaft säubern. In den beiden letztgenannten Fällen kann notfalls durch Reiben mit dem Brei aus angefeuchtetem Natriumhydrogenkarbonat (Natron) eine weitere Säuberung erfolgen.
Eisen- oder Zinkprägungen erfordern sorgfältige Behandlung, bei beiden Metallen kann ein Bad in verdünnter Salzsäure und anschließendes Bürsten mit weicher Messingdrahtbürste erfolgreich sein.
Blei-, Zinn- oder Aluminiumprägungen sollten möglichst nicht auf chemischer Basis behandelt werden. Das Bürsten mit einer sog. Glasbürste kann kleine Schäden beseitigen. Alle Kupferprägungen werden mit Seifenbädern gereinigt, wobei starke Oxidationsschäden vom Fachmann behandelt werden müssen. Jeder Reinigung müssen reichliche warme und kalte Wasserbäder erfolgen, um erneute Oberflächenveränderungen zu verhindern.
Dem Sammler wird empfohlen, die einschlägige Literatur über das Reinigen von Münzen und Medaillen zu studieren, bevor aus Unkenntnis Schäden an den zu reinigenden Objekten entstehen, die dann häufig nicht wieder zu beseitigen sind. Gute Hinweise für die Münzreinigung liefert das von Wolfgang J. Mehlhausen verfaßte und im Buch- oder Münzhandel lieferbare „Handbuch zur Münzpflege“. Natürliche Patinaschichten auf antiken Bronze- bzw. Kupfermünzen werden nicht entfernt, da sie als Zeichen des Alters dieser Münzen gelten.