Reichsdeputationshauptschluß

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Weitreichender Beschluß der außerordentlichen Reichsdeputation (Mitglieder: Österreich, Preußen, Sachsen, Bayern, Württemberg, Hessen-Kassel, Kurmainz und der Deutsche Orden) vom Jahr 1803, mit dem eine Neuordnung der politischen Landkarte des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation verbunden war. Mit dem Reichsdeputationshauptschluß sollten die deutschen Fürsten territorial für die von Frankreich annektierten deutschen linksrheinischen Gebiete entschädigt werden. In der Folge wurden außer dem Gebiet des Deutschen Ordens mit dem Zentrum Mergentheim alle geistlichen Staaten aufgelöst (säkularisiert). Außer Augsburg, Bremen, Frankfurt am Main, Hamburg, Lübeck und Nürnberg wurde alle Reichsstädte den sie umgebenden Territorien zugeschlagen (mediatisiert). Baden, Hessen-Kassel, Salzburg (erweitert um Berchtesgaden, Eichstätt und Passau) und Württemberg wurden zu Kurfürstentümern erhoben. Die Herrscher von Hessen-Kassel führten diesen Titel dann sogar bis 1866, obwohl es seit 1806 kein Kaiserreich mehr gab, dessen Herrscher die Kurfürsten wählen konnten. Die Gewinner des Reichsdeputationshauptschlusses waren vor allem Bayern und Preußen, die ihre Verluste aus den von Frankreich geraubten Gebieten überkompensieren konnten.