Rebellentaler

Aus MGM Münzlexikon
Rebellentaler.png
Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius (1589 – 1613), Rebellentaler 1595

Erster Taler in einer Reihe von Spottprägungen (Lügentaler, Wahrheitstaler, Mückentaler, Pelikantaler), den Heinrich Julius, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel (1589 –1613), 1595 ausgab, um in dem Streit mit den Geschlechtern Saldern, Steinberg und Stockheim bei der Bevölkerung Sympathie für seine Politik zu erlangen. Vs.: Wilder Mann und wider den Stachel löckender Hund, Rs.: Rotte Korah (Anspielung auf das horitisch-edomitische Geschlecht, das sich an Juda anschloß und versuchte, zu Priestern aufzusteigen, jedoch wegen dieses Vorhabens durch die machtausübenden Priester mit dem Strafgericht bedroht wurde, 4 Mose 31). Die Abkürzungen N.M.T. für „Noli me tangere“ (lat., Rühr mich nicht an!) und D.C.S.C. für „Durum contra stimulum calcitrare (lat., Es ist schwer wider den Stachel zu löcken) unterstreichen die Absichten des Herzogs mit der Ausgabe dieses Talers. Verdeutlicht wird das noch durch die Details des Münzbilds, die den Zeitgenossen verständlich waren. Die aus dem Kot des Hundes wachsende Rose spielt auf die Familie Salder an, die eine Rose im Wappen führte. Der Hund steht für die Familie Asseburg mit einem Hund im Wappen. Der liegende Tote auf der Rückseite soll Burchard von Salder sein, der 1595 gestorben war. Die Abkürzungen N.R.M.A.D.I.E.S. stehen für „Non recedet malum a domo ingrati et seditiosi“ (lat., Nicht weichen wird das Leid vom Haus des Undankbaren und Aufsässigen).