Raitgroschen

Aus MGM Münzlexikon
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Böhmischer Raitgroschen 1572 mit dem bekrönten Monogramm Kaiser Maximilians II. auf der Vorderseite und dem böhmischen Wappenlöwen auf der Rückseite. Die Vorderseitenumschrift lautet RAIT.GROSCH.DER.BEHMISCHEN.KAM. Auf der Rückseite wird diese Umschrift in tschechischer Sprache wiederholt.

(von mhdt. raiten = rechnen): markenähnliches Gepräge, seit dem 13. Jh. erstmalig in Frankreich auf dem Rechenbrett verwendet. Das „Raiten auf der Linie“ wurde durch den Handel im 14. Jh. weit verbreitet, so daß die dafür erforderlichen R. bzw. Raitpfennige zum „Legen der Rechnung“ in den Handelszentren, vor allem in Nürnberg, gwerbsmäßig von Rechenpfennigschlagern (Flinderleinschlager) hergestellt wurden. Der Name Raitgroschen taucht sogar in den Umschriften böhmischer Rechenpfennige des 16./17. Jh. auf. → Rechenpfennig