Punze

Aus MGM Münzlexikon

Positiv geschnittener Stahlstempel, der die Arbeit der Stempelschneider produktiver gestaltete. Die Punze besteht aus dem Teilmotiv einer Stempelseite, meist gleichbleibenden Elementen des Münzbilds, z. B. Buchstaben, Kronen, Wappenbeiwerk, Schmuckteilen. Der Stempelschneider übertrug die Abbildung der gehärteten Punze durch Hammerschläge in die noch ungehärteten Prägestempel und erhielt ein negatives Bild. Nachdem die „geschnittenen“ und gepunzten Flächen des Stempels korrigiert waren, wurde der Stempel gehärtet. Bereits in der Antike fertigte man vereinzelt Stempel in dieser Technik an, die Verwendung von Punzen kann in größerem Umfang bei der Groschen-Prägung angenommen werden, da sie in steigendem Maße immer neue Stempel erforderte. Großflächige Punzen wurden erst mit dem beginnenden 18. Jh. gebräuchlich. Heute wird die gesamte Prägefläche eines Stempels (Patrize) mit Hilfe eines einzigen positiven Stempels (Matrize) im → Patrizenverfahren hergestellt.