Portugaleser

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Portugaleser.png
Johann Adolph von Schleswig-Holstein-Gottorp (1590 – 1616), Portugaleser o. J. aus der Münzstätte Hadersleben (Münzmeister Matz Puls). Auf der Rückseite weist er in zwei Schriftkreisen folgende Umschrift auf: NACH PORTVGALISCHEN SCHROT VND KORN

Auch Portugalöser: ursprünglich deutsche Bezeichnung für den → Portuguez, dann jedoch vor allem für dessen norddeutsche Nachahmungen zu 10, 5 und 2 1⁄2 Dukaten. Seit 1560 entstanden in Hamburg Portugaleser, die anstelle des portugiesischen Kreuzes Motive verschiedener Art aufweisen. Die Stücke, die auf die Errichtung der Hamburger Bank (1619) ausgebracht wurden, hießen Bank-Portugaleser. Kursachsen gab 1587 und 1590 Portugaleser und 1614 noch einmal einen 1⁄2 Portugaleser aus, Schleswig-HolsteinGottorp o. J. und 1601 (1⁄2 Portugaleser auch von 1593 und 1611), die Stadt Magdeburg zwischen 1573 und 1606, Dänemark ließ 1591 bis 1593 sowie 1604 bis 1607, Polen 1592 bis 1617, Schweden 1569 bis 1592 Portugaleser prägen. Nach der Reichsmünzordnung war der Umlauf der Portugaleser verboten weil nur Dukaten und Goldgulden als Goldmünzen zugelassen waren. Beachtet wurde dieses Verbot – wie auch die Prägungen zeigen – so gut wie gar nicht. Nach der Mitte des 17. Jh. ging der Geldcharakter der Portugaleser verloren, sie wurden zu Goldmedaillen im Wert von 10 Dukaten.