Philipps-Taler

Aus MGM Münzlexikon
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Philipps-Taler König Philipps (Felipe) II. von Spanien 1580 aus der Münzstätte Antwerpen

1. Königstaler. Niederländische Taler-Münze, die ab 1557 in den verschiedenen niederländischen Münzstätten mit dem Brustbild von König Philipp (Felipe) II. von Spanien (1555 –1598), der in Personalunion zugleich Graf von Holland, Herzog von Burgund usw. war, in erheblicher Zahl aus dem aus Amerika stammenden Silber ausgebracht wurde. Im Münzumlauf des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation bildeten die Philipps-Taler und die seit 1562 geprägten Teilstücke zu 1⁄2, 1⁄5 und 1⁄10 Philipps-Taler bis etwa zur Mitte des 17. Jh. die wichtigsten Kurantmünzen. Für den 1⁄5 Philipps-Taler bürgerte sich die Bezeichnung Kopfstück ein. Das Einschieben der 1⁄5 Philipps-Taler war dabei besonders gewinnbringend, weil sie vielfach fälschlich als Vierteltaler angesehen wurden. Die Annahme des Reichstagsabschieds von 1566 durch Philipp (Felipe) II. unterbrach die Prägung des Philipps-Talers, der von 1567 bis 1571 durch den → Burgundischen Reichstaler zu 32 Stuiver (Patards) ersetzt wurde.
2. Im Jahr 1552 nach der Entlassung Philipps des Großmütigen von Hessen (1509 –1567) aus kaiserlicher Haft mit gleicher Jahreszahl geprägter Taler. Vs. Brustbild Philipps, Rs. zwischen fünf Wappenschilden der Spruch „Bess(er) Land v(nd) Lud v(er)lorn Als En Falsch Aid Geschworn“. Über den genauen Prägeanlaß dieses Talers bestehen Unklarheiten, seine Echtheit wird berechtigterweise vielfach angezweifelt.