Patrizenverfahren

Aus MGM Münzlexikon
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Auch Absenkverfahren: seit Beginn des 19. Jh. eingeführtes Verfahren, das die Herstellungszeit von Münzstempeln erheblich verkürzte. Beim Patrizenverfahren wird zunächst ein Stempel, der das Gepräge einer Münzseite erhaben (positiv) zeigt, angefertigt. Nach sorgfältiger Härtung wird damit der eigentliche Prägestempel (Matrize) durch Absenken in weichem, ungehärtetem Stahl in mehreren Exemplaren hergestellt. Nach Korrekturen und kleinen Ergänzungen können diese Stempel gehärtet und zur Prägung verwendet werden. Dieses Grundprinzip des Patrizenverfahren wird heute durch Urpatrize und Urmatrize erweitert. Auf der Urmatrize werden noch Feinheiten, wie Perlkreis oder Randstäbchen ergänzt, und von ihr die Gebrauchspatrize gefertigt, die wiederum zur Herstellung der Einheitsmatrize dient. Mit dem Patrizenverfahren wird garantiert, daß nach Verbrauch eines Stempels der betreffende Münztyp mit neuem Stempel in unveränderter Zeichnung weitergeprägt werden kann.