Otto-Adelheid-Pfennig

Aus MGM Münzlexikon
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Otto-Adelheid-Pfennig des 11. Jahrhunderts aus der Münzstätte Goslar mit O–D–D-O in den Kreuzwinkeln und ATEAHLHT in der Umschrift der Rückseite

Mittelalterlicher deutscher Pfennig mit Titel und Name des Kaisers Otto III. (983 –1002) und seiner Beraterin und Großmutter Adelheid. Erste Prägungen in Goslar aus der Zeit zwischen 991 und 995. Von 991 bis 994 führte Adelheid die Regentschaft für ihren unmündigen Enkel Otto III. Diese Vermutung von Hermann → Dannenberg wird durch Metalluntersuchungen von G. Hatz und E. Kraume bestätigt, die diese Anfang der 60er Jahre vorgenommen haben. Dabei wurde ermittelt, daß die Hauptmenge der Otto-Adelheid-Pfennige aus dem Silber des Rammelsbergs (Harz), dessen Ausbeute um 968 begann, geprägt worden sind. Da die Otto-Adelheid-Pfennige in Funden erstmals aus der Zeit um 990 auftreten, dürfte gesichert sein, daß als Prägeherr Otto III. in Frage kommt. Die Münzen zeigen auf der Vs. den Namen O–T–T–O in den Winkeln eines Kreuzes und die Umschrift: DI GRA + REX AMEN +; auf der Rs. stilisierte Kirche (Holzkirche) und den Namen ATHALHEID oder ATHLHET; ATEALHT. Weitere Typen weisen den Namen O–D–D–O in den Kreuzwinkeln auf, jedoch in der Umschrift ohne AMEN. Ein Typ zeigt auf der Rs. das Kopfbild des Königs und die Namen Otto und Adelheid gemeinsam in der Umschrift. Als Prägestätten sind Goslar, Magdeburg oder Werla zu vermuten. Denkbar ist auch, daß der Otto-Adelheid-Pfennig in einigen Münzstätten geprägt wurde, deren Besitzer, Orte wie auch Vasallen von Kaiser Otto III. das Münzrecht erhalten hatten. Nachahmungen gibt es von Halberstadt, Quedlinburg, Hildesheim, den Grafen Eilhart und Siegfried sowie von Boleslaus Chrobry von Polen (992 –1025).