Orden vom Goldenen Vlies

Aus MGM Münzlexikon

(franz. Toison d’or): 1429 von Philipp dem Guten, Herzog von Burgund (1419 –1467), gestifteter Ritterorden, dem Fürsten und andere Vertreter des Hochadels angehörten (satzungsgemäß 31 Mitglieder). Großmeister des Ordens wurde 1577 Philipp II. von Spanien (1556 –1598) mit der Befugnis, Mitglieder selbst zu ernennen (Aufhebung der bislang eingeschränkten Mitgliederzahl); nach dem Erlöschen des spanischen Zweigs der Habsburger nahmen sowohl Karl VI. von Österreich (1711–1740) als auch Philipp V. von Spanien (1700 –1746) das Recht der Ordensverleihung für ihre Kronen in Anspruch. Das Ordenszeichen besteht aus einem goldenen Vlies, das an einem blauen, funkensprühenden Feuerstein hängt, über dem sich ein reich verzierter (Österreich) bzw. einfacher (Spanien) goldener Feuerstahl befindet, und wurde an einer Kette aus feuersprühenden Steinen und Feuerstählen getragen. Teile des Orden erscheinen oft auf niederländischen Münzen, z. B. wurde der → Briquet nach dem Bild des Feuerstahls auf den Münzen benannt. Österreichische und spanische Münzen bilden häufig den Herrscher bzw. das Wappen mit der Vlieskette ab. → Ordenstaler 6.