Obolos

Aus MGM Münzlexikon
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Metapont (Lucania), Obolos um 440 v. Chr.

(altgriech. obelós svw. „Bratspieß”): 1. Im antiken griechischen Kulturkreis als → Gerätegeld und Kultgabe benutzt, wurde der Begriff auf die Münze zu 1⁄6 Drachme übertragen, die nach unterschiedlichen Münzfüßen von den Poleis als kleine Silbermünze ausgebracht wurde. Der attische Obolos z. B. wog nur etwa 0,73 g. Als Doppelstück (Dritteldrachme) wurde die Münze mit Diobol, als Halbdrachme mit Triobol bezeichnet. Es gab auch noch kleinere Fraktionen des Obolos, den 3⁄4 Obolos, das Tritemorion, das Trihemitetartemorion als 3⁄8 Obolos und das Tetartemorion als 1⁄4 Obolos. All’ das waren ausgesprochene Winzlinge, die im 3. Jh. v. Chr. durch gößere und damit handlichere Bronzemünzen ersetzt worden sind.
2. Auf Kupfermünzen zu 5 und 10 Lepta des Königreichs Griechenland zwischen 1869 und 1882 vorhandene Wertangabe mit ΟΒΟΛΟΣ (5-Lepta-Stück) und ∆ΙΟΒΟΛΟΝ (10-Lepta-Stück), 1 Obolos = 5 Lepta. → Obol 2.

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Griechenland, Georg I. (1863 – 1913), 1 Obolos (5 Lepta) 1879