Nickelmünzen

Aus MGM Münzlexikon
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Schweiz, erste Reinnickelmünze zu 20 Rappen 1881

Im engeren Sinn Münze aus reinem Nickel. Nickelmünzen kommen seit der 2. Hälfte des 19. Jh. vor und sind sehr hart und verschleißfest. Jedoch haben schon einige Münzen aus Baktrien im 2. Jh. v. Chr. einen Legierungsanteil von 20% Nickel bei 78% Kupfer und 2% sonstiger Stoffe. Diese Legierung entstammte einem natürlichen Erzvorkommen. Die erste Rein-Nickelmünzen war 1881 das 20-Rappen-Stück der Schweiz. Zuvor sind Prägungen in Kupfer-Nickel ausgeführt worden (Schweiz 1850, USA 1856, Belgien 1860, Peru 1863). Seit 1892 prägte Österreich-Ungarn, 1902 Italien, 1903 Frankreich und 1910 das Deutsche Reich Nickelmünzen.
Wegen kriegswirtschaftlicher Bedeutung wurden in beiden Weltkriegen die Nickelmünzen teilweise wieder eingezogen und eingeschmolzen. Zwischen den Weltkriegen erschienen einige Nickelmünzen-Prägungen, so als größte in Belgien ein 20-Franken-Stück 1931/32 im Gewicht von 20 g. Auch die Weimarer Republik brachte ein 50-Pfennig-Stück in Reinnickel heraus. Im Dritten Reich wurden die Nickelmünzen zu 1 Reichsmark 1933 bis 1939 und das 50-Pfennig-Stück 1938/39 als Nickelreserve von rund 2500 t betrachtet und bei Kriegsbeginn eingezogen.
Im weiteren Sinn bezeichnet man auch Prägungen aus Nickellegierungen als N. Als Münzlegierung hat sich das optimale Kupfernickel zu 75% Kupfer und 25% Nickel durchgesetzt. Bei modernen Münzen wird häufig ein Kern aus Reinnickel mit Kupfernickel plattiert. → Plattierte Münzen, → Magnimat

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Erste deutsche Reinnickelmünze, das von 1909 bis 1912 geprägte 25-Pfennig-Stück