Münzgewichtsstück

Aus MGM Münzlexikon
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Münzgewichtsstück des 17. Jahrhunderts für einen Goldgulden, das mit dem typischen Münzbild des Apfelguldens, dem Reichsapfel im Dreipaß, gekennzeichnet ist.

Gewichtsstück zum Nachwiegen des Gesamtgewichts von Münzen, das in Verbindung mit → Münzwaagen von der Antike bis ins 19. Jh. hinein verwendet wurde. Das Material war im allgemeinen unedles Metall (Kupfer, Messing). Münzgewichtsstücke zeigten seit dem Spätmittelalter das vergröberte Münzbild und wiesen häufig Eichmarken auf. Seit dem späten 18. Jh. wurden die Münzgewichtsstücke häufig mit Griffstäbchen ausgeführt (→ Münzwaage). Auf den späten Münzgewichtsstücken aus dem 18./19. Jh. fehlt das angedeutete Münzbild, dafür wird das betreffende Nominal in teilweise stark abgekürzter Form als Aufschrift genannt. Die Abnutzungsgrenze wurde mit einem Passiergewichtsstück kontrolliert. → Exagium, → Passiergewicht

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Münzgewichtsstück 1773 für einen sächsischen Doppelaugust d’or, bei dem das betreffende Nominal als 10-Reichstaler-Stück benannt ist. Die Abkürzung L.V.G. könnte für „Leipziger Voll-Gewicht“ stehen. Für die Handelsstadt Leipzig spricht auch der auf der Rückseite dargestellte Gott Merkur mit dem Merkur-Stab. Der eingeschlagene Anker ist ein Eich- bzw. Prüfzeichen.