Luteger-Pfennige

Aus MGM Münzlexikon

Thüringische Brakteat des 12. Jh. mit der Umschrift „Luteger me fecit“ (lat., Luteger hat micht gemacht); Gepräge: thronender Kaiser, Reiter oder stehender Gewappneter mit Schwert, Fahne und Schild nach Art der Meißner Brakteaten. Die Umschrift, die Anlaß der Namengebung war, wird unterschiedlich gedeutet. Der Fund von Gotha (1900) enthielt Brakteaten, die einem geistlichen Münzherrn zugeschrieben werden und die Umschrift „Luteger de Aldenburc me fecit“ bzw. „Luteger me fecit s(culptor) de Al(denburc)“ und einen Kranich als Münzbild tragen. Danach ist Luteger als Stempelschneider von Altenburg zu verstehen. Julius Menadier deutete den abgebildeten Kranich als → Redendes Wappen der Herren von Kranichfeld. Da der Kranich in der Tiersage als „Luteger“ bezeichnet wird, will dagegen Hermann → Buchenau in ihm ein Wappentier Lutegers sehen. Weitere Luteger-Pfennige, u. a. Ottos von Meißen (1156 –1190) in Camburg und der Äbtissin von Quedlinburg von Gera, lassen auch die Vermutung zu, daß der auf den Münzen erwähnte Luteger auch als Münzunternehmer tätig gewesen ist.