Loos

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Loos: 1. Daniel Friedrich (1735 –1819): Medailleur und Münzstempelschneider, Schüler des Altenburger Hofgraveurs Friedrich Stieler (1705 –1758), seit 1754 an der Münze in Leipzig, 1756 bis 1767 an der Münze in Magdeburg, dann als Haupt-Münzgraveur und Medailleur an der Berliner Münze tätig; 1768 zum Hofmedailleur ernannt; 1787 in den Senat der Berliner Akademie der Künste berufen. Loos, der seit 1776 Medaillen auch auf eigene Rechnung herstellte und vertrieb, gründete 1819 die Berliner-Medaillen-Münzanstalt, gegen deren Firmierung die General-Münz-Direktion zu Berlin am 13. Febr. 1820 Einspruch einlegte; die Firma wurde deshalb in D. Loos, Medaillen-Prägeanstalt umbenannt. Von Loos stammen zahlreiche Medaillen auf Herrscher, bedeutende Persönlichkeiten und historische Ereignisse. Die von D. F. L. und seiner Prägeanstalt geschaffenen Medaillen sind in dem Korpuswerk von Klaus Sommer, Die Medaillen des königlich-preußischen Hofmedailleurs Daniel Friedrich Loos und seines Ateliers, Osnabrück 1986, zusammengefaßt. Signaturen: D. L., D. F. LOOS., D. LOOS. Bei den nur mit LOOS signierten Medaillen ist es nicht immer möglich, diese L. oder seinem Sohn Friedrich Wilhelm zuzuordnen.
2. Friedrich Wilhelm (Geburts- und Todesjahr unbekannt); ältester Sohn von 1., Medailleur, zunächst Gehilfe seines Vaters seit 1783 an der Münze in Berlin tätig (jedoch erst 1800 in den Etat aufgenommen) und noch 1810 aktenmäßig bezeugt. Zu seinen signierten Arbeiten gehören u. a. folgende Medaillen: 500- Jahrfeier von Elbing (1787), Säkularfeier des preußischen Königtums (1801), 200 Jahre Kurfürstlicher Geheimer Rath, gestiftet in Berlin am 24. Dezember 1604 (1805). Anatom Franz Joseph Gall (1805), Preismedaille der Universität Göttingen (1806). Die Porträtmedaille seines Vaters Daniel Friedrich Loos weist die Signatur DAN. LOOS SOHN AUS DER ANSTALT aus.
3. Gottfried Bernhard (1774 –1843), Sohn von 1., General-Wardein und Münzrat, nach dem Tod seines Vaters auch Inhaber und Direktor (Dirigent) der Loos’schen Medaillen-Prägeanstalt, die er in einen technisch vorzüglichen Stand versetzte und in den Dienst vieler deutscher Medailleure stellte. Loos, ursprünglich zum Künstler und Medailleur bestimmt, folgte seinen Neigungen zum „wissenschaftlichen und praktischen Münzfache“, wurde nach Abschluß seiner Studien 1795 Eleve, 1797 Wardein, 1806 Münzmeister und 1812 General-Wardein an der Münze Berlin. Er veröffentlichte u. a. Beiträge zur nähern Kenntniß der im Handel und Umlauf vorkommenden Gold- und Silbermünzen nach ihren Gepräge, Gehalt und Werth (Berlin 1821); Sammlung einzelner Aufsätze über Gegenstände des Münzwesens (3 Teile. Berlin und Posen 1822/23).
4. Friedrich Wilhelm (1811–1893), Enkel von 1. und Sohn von 3., Münzmeister in Berlin, 1829 Eleve, 1838 MünzmeisterAssistent, 1841 Kassierer und Betriebs-Assistent und 1859 Münzmeister an der Münze in Berlin.