Loehr

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Loehr, August Oktav von (1882 –1965): österreichischer Jurist und Numismatiker, seit 1906 Mitarbeiter am Wiener Münzkabinett, übernahm 1913 als Nachfolger von → Domanig die Abteilung für mittelalterliche und neuzeitliche Münzen, 1918 das Direktorat über das gesamte Münzkabinett; 1929 zum Honorarprofessor für Numismatik und Geldgeschichte an der Universität Wien ernannt. Der Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich war auch für Loehr mit der Entfernung aus dem Dienst verbunden. Nach 1945 wurde er zum 1. Direktor des Kunsthistorischen Museums; 1949 zum Generaldirektor der kulturgeschichtlichen Bundessammlungen in Wien ernant. Loehr erwarb sich wesentliche Verdienste um die österreichische Numismatik, förderte eine wissenschaftliche Zusammenarbeit der Numismatik mit allen Bereichen der Kulturwissenschaft und der Werkstoffgeschichte und hatte großen Anteil an der Neugründung der → Internationalen Kommission für Numismatik. Unter seiner Leitung wurde das Wiener Münzkabinett bestandsmäßig erheblich erweitert und zu einem geldgeschichtlichen Museum ungestaltet. Werke: Führer durch die Ausstellung der Bundessammlung von Medaillen, Münzen und Geldzeichen. Wien 1935; Numismatik und Geldgeschichte. Führer durch die kunsthistorischen Sammlungen in Wien. Wien 1944; Österreichische Geldgeschichte. Wien 1946; Österreichische Münzprägungen 1519 bis 1938. 2. Auflage Wien 1948. Mitautoren Victor C. von Miller zu Aichholz und Eduard Holzmaier.