Lawsches System: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Schotten John Law (1671–1729) bezeichnete Papiergeldemission in Frankreich (1716) mit Zwangskurs zur Deckung der Staatsschulden. Sie hatte nur eine geringe Edelmetalldeckung und überschritt die kritische Grenze der möglichen Kreditausweitung. Das von der staatlich privilegierten Bank-Aktiengesellschaft ausgegebene Papiergeld stellte eine Anweisung auf Silbergeld dar; die gleichzeitig gegründete Aktiengesellschaften, „Compagnie d’Occident“ und „Compagnie des Indes“ sollten der Ausbeutung der Kolonien dienen und hohe Dividenden abwerfen. Als im Januar 1720 die Kurse der Aktien stagnierten und Stützungsaktionen versagten, begann ein rapider Kursverfall. Den aus Aktienverkäufen stammenden Gelderlösen standen weder ausreichend Waren noch Edelmetalle gegenüber, so daß die Preise bedeutend anstiegen. Im Oktober 1720 ging die Banque Royale in Konkurs, die von der Bank ausgegebene Papiergeldmenge hatte 2 Milliarden Livres überschritten. Im Oktober 1721 wurden die Banknoten außer Kurs gesetzt und im Verhältnis 10 :1 gegen Staatsschuldverschreibungen umgetauscht.  
 
Nach dem Schotten John Law (1671–1729) bezeichnete Papiergeldemission in Frankreich (1716) mit Zwangskurs zur Deckung der Staatsschulden. Sie hatte nur eine geringe Edelmetalldeckung und überschritt die kritische Grenze der möglichen Kreditausweitung. Das von der staatlich privilegierten Bank-Aktiengesellschaft ausgegebene Papiergeld stellte eine Anweisung auf Silbergeld dar; die gleichzeitig gegründete Aktiengesellschaften, „Compagnie d’Occident“ und „Compagnie des Indes“ sollten der Ausbeutung der Kolonien dienen und hohe Dividenden abwerfen. Als im Januar 1720 die Kurse der Aktien stagnierten und Stützungsaktionen versagten, begann ein rapider Kursverfall. Den aus Aktienverkäufen stammenden Gelderlösen standen weder ausreichend Waren noch Edelmetalle gegenüber, so daß die Preise bedeutend anstiegen. Im Oktober 1720 ging die Banque Royale in Konkurs, die von der Bank ausgegebene Papiergeldmenge hatte 2 Milliarden Livres überschritten. Im Oktober 1721 wurden die Banknoten außer Kurs gesetzt und im Verhältnis 10 :1 gegen Staatsschuldverschreibungen umgetauscht.  
 
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Aktuelle Version vom 30. Juli 2021, 17:37 Uhr

Nach dem Schotten John Law (1671–1729) bezeichnete Papiergeldemission in Frankreich (1716) mit Zwangskurs zur Deckung der Staatsschulden. Sie hatte nur eine geringe Edelmetalldeckung und überschritt die kritische Grenze der möglichen Kreditausweitung. Das von der staatlich privilegierten Bank-Aktiengesellschaft ausgegebene Papiergeld stellte eine Anweisung auf Silbergeld dar; die gleichzeitig gegründete Aktiengesellschaften, „Compagnie d’Occident“ und „Compagnie des Indes“ sollten der Ausbeutung der Kolonien dienen und hohe Dividenden abwerfen. Als im Januar 1720 die Kurse der Aktien stagnierten und Stützungsaktionen versagten, begann ein rapider Kursverfall. Den aus Aktienverkäufen stammenden Gelderlösen standen weder ausreichend Waren noch Edelmetalle gegenüber, so daß die Preise bedeutend anstiegen. Im Oktober 1720 ging die Banque Royale in Konkurs, die von der Bank ausgegebene Papiergeldmenge hatte 2 Milliarden Livres überschritten. Im Oktober 1721 wurden die Banknoten außer Kurs gesetzt und im Verhältnis 10 :1 gegen Staatsschuldverschreibungen umgetauscht.