Lateinischer Münzbund

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Auch Lateinische Münzunion, Union Latine, Convention Monétaire: Münzverein vom 23. Dezember 1865, dem Frankreich, Belgien, Italien und die Schweiz, ab 1868 auch Griechenland angehörten. Frankreich war bemüht, die Franken-Währung als Weltwährung zu etablieren und eine führende Rolle im internationalen Geldwesen zu erringen. Obwohl formal keine Mitglieder des Lateinischen Münzbundes prägte auch eine Reihe weiterer Staaten nach dem Münzfuß des Lateinischen Münzbundes, so z. B. Bulgarien, Finnland, Rumänien, Serbien, Spanien und einige südamerikanischen Staaten. Österreich richtete seine goldenen 4- und 8-Gulden-Stücke am Münzfuß der 10- und 20-Franken-Stücke des Lateinischen Münzbundes aus. Das im Lateinischen Münzbund eingeführte bimetallische System litt jedoch unter erheblichen Schwierigkeiten durch 1. den Verfall des Silberpreises ab 1873 nach der Einführung der Goldwährung durch das Deutsche Reich (die Prägung der 5-FrankenStücke wurde deshalb 1878 sogar eingestellt), 2. erhebliche Unterschiede in der wirtschaftlichen Entwicklung der Mitgliedsländer, 3. schwankende Wechselkurse sowie 4. Nichtbeachtung der Papiergeldemission der Mitgliedsländer. Am 1. Januar 1927 wurde der Lateinische Münzbund auch formal aufgelöst, nachdem während des Ersten Weltkriegs die Bestimmungen des Lateinischen Münzbundes ohnehin hinfällig geworden waren.