Kullrich

Aus MGM Münzlexikon

Kullrich: 1. Friedrich Wilhelm (1821 bis 1887), Medailleur und Münzstempelschneider, gelernter Schmied, Schüler von Karl → Fischer, weitere Ausbildung an der Kunstakademie in Berlin. K. arbeitete zunächst in der Berliner Medaillenmünze von → Loos, dann bei → Wyon (London) und trat nach vorübergehenden Aufenthalten in Brüssel, Paris, München und der Schweiz als Medailleur in den Dienst der Berliner Münze. Von Kullrich stammen Stempel für zahlreiche Münzen Preußens, des Deutschen Reichs, ferner Norwegens, Rumäniens und Brasiliens. Sein umfangreiches Medaillenwerk ist historischen Ereignissen, Herrschern, berühmten Persönlichkeiten, Ausstellungen, Vereinsjubiläen u. a. gewidmet. Sein Œuvre ist in dem Korpuswerk von Klaus Sommer, Die Medaillen der königlich-preußischen Hofmedailleure Christoph Carl Pfeuffer und Friedrich Wilhelm Kullrich, Osnabrück 1986, zusammengefaßt. Signaturen: W.K., W. KULLRICH F., W. KULLRICH FEC.
2. Reinhard (1869 –1947); Sohn von 1.; Münzmedailleur, arbeitete für die Loos’sche Medaillenmünze sowie den Medailleur Otto → Schultz und wurde nach dessen Tod (1911) zum Münzmedailleur an der Berliner Münze ernannt. Kullrich schuf u. a. die Stempel für die Gedenkmünzen von Preußen aus Anlaß der Jahrhundertfeier der Befreiungskriege (2 und 3 Mark von 1913).