Kauri

Aus MGM Münzlexikon
Kauri.png
Gehäuse von Kauri-Schnecken in verschiedenen Größen

Auch Pei (chines.), Muschelgeld: im Atlantik, Pazifik und deren Randmeeren vorkommende Porzellanschneckenarten, deren Gehäuse (vor allem die der Cypraea moneta und Cypraea annulus) bis in das 20. Jh. als Zahlungsmittel verwendet wurden. Schon in vormünzlicher Zeit dienten Kauri in Ägypten und China als Tauschmittel bzw. Amulette. Der Mangel an Kauri führte in China zeitweise dazu, daß sie aus Knochen, Elfenbein, Jade, Ton oder Bronze nachgebildet wurden. Die Kauri-Gehäuse wurden auf Stoff oder Lederstücken befestigt, auf Schnüre gereiht oder zu bestimmten Mengen in Säcke oder Körbe verpackt. Der Wert war regional und zu verschiedenen Zeiten außerordentlich variabel. Ein wichtiges Kriterium war dabei, wie weit das jeweilige Land von den Herkunftsgebieten der Kauri entfernt war. So wurden um 1850 im Sudan 3200 Kauri für einen Maria-Theresia-Taler gerechnet. Um 1860 kostete in Kamerun ein Pferd 65.000 Kauri und um 1875 ein kräftiger Sklave an der Goldküste rund 80.000 Kauri. Auf Neuguinea (West-Irian) wurden um 1930 für ein kleines Schwein oder eine Ehefrau 100 Kauri gezahlt. Noch 1960 mußten für eine wissenschaftliche Expedition auf Neuguinea Kauri aus Ostafrika zur Bezahlung der Träger herangeschafft werden. → Schmuckgeld