Karolin

Aus MGM Münzlexikon
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Karolin-Münzgewicht 1767 aus der Münzstätte Schwabach

Auch Carolin: 1. 1726 durch den bayerischen Kurfürsten Carl Albert (1726 bis 1745) nach dem Vorbild des Louis d’or geprägte Goldmünze, die den Max d’or ablöste und sich zu ihm im Feingoldanteil wie 3:2 verhielt. Ihr Feingewicht betrug 7,5 g. Der K. sollte 10 Gulden gelten. Obwohl der Reichsmünztag von 1738 den K. auf 8 Gulden 5 Kreuzer zurücksetzte, lief er weiter zu 10 Gulden um. Viele deutsche Münzherren prägten den K. nach, so die Kurpfalz, Kurköln, Württemberg, Hessen-Darmstadt, der Deutsche Ritterorden, Fulda, Ansbach, Baden-Durlach, Nassau, Waldeck, Hohenzollern, Montfort (Abb. → Ernst d’or), Bamberg und Würzburg. Als Handelsmünze begehrt, stieg der K. an Wert: 1753 galt er 10 Gulden 30 Kreuzer, nach dem Siebenjährigen Krieg (1756 –1763) 11 Gulden, wenn er unbeschnitten und vollwichtig war. 1775 verstand man unter Karolin nur noch eine Summe (Rechnungsmünze) von 11 Gulden in Kleingeld.
2. Süddeutsche Rechnungsmünze als Wert von 11 Gulden, die sich nach der Bewertung des K.1. im Geldumlauf nach dem Siebenjährigen Krieg (1756 –1763) entwickelt hatte.