Julius-Löser

Aus MGM Münzlexikon

Silberne Mehrfachtaler des Herzogs Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1568 –1589), die im Gewicht von 2 bis 16 Reichstaler geschlagen wurde. Vs. Bild des Herzogs, umgeben von vier Ringen, in denen von außen nach innen der Titel des Herzogs, ein Wahlspruch, die Tierkreiszeichen und die personifizierten Planeten dargestellt sind. Rs. Wappen, ebenfalls von zwei kreisförmigen Umschriften umgeben. Außenkreis: NEWE MVNTZ GEPREGE ZV HEINRICHSTADT NACH DES REICHES SCHROT VND KORN GENANDT Innenkreis: BRVNSWIGS IVLIVS LOSER AM WERT X TALER ALIIS INSERVIENDO CONSVMOR (lat., Im Dienste anderer verzehre ich mich). Diese erste Prägung erfolgte 1574 unter einem Stempel von etwa 73 mm, so daß der Wert der Stücke durch Dicke und Gewicht bestimmt war. In den Jahren 1576 und 1588 wurden zwei Ausgaben bis zu 16 Taler geprägt. Große Mengen Silber aus den Gruben des Harzes veranlaßten den Herzog, die J. prägen zu lassen, um sie vermögenden Untertanen gegen gängiges Geld zu übergeben und diese anzuhalten, sie aufzubewahren. Damit wurde eine größere Silbermenge für den Staat kostenlos in Reserve gehalten, um im Bedarfsfall zur Verfügung zu stehen. Auch die Nachfolger Herzogs Julius sowie die Münzherrn der mittleren und der jüngeren Linie Lüneburg ließen zwischen 1608 und 1688 Löser bis zu 12 Taler vor allem als → Ausbeutemünzen der Harzer Bergwerke prägen.