Jefimok

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Jefimok.png
Jefimok aus einem Spruchtaler 1605 von Sachsen-Coburg-Eisenach aus der Regierungszeit von Johann Casimir und Johann Ernst (1572 – 1633)

(Plural Jefimki): russische Bezeichnung für niederländische und deutsche Taler, dem polnischen Joachimik (= Joachimstaler) entlehnt, wie verschiedene Taler-Arten seit dem 16. Jh. nach ihrem Herkunftsland bezeichnet wurden, z. B. lübskije (= lübecksche) für alle deutschen Taler, oder nach ihrem Bild Kryzovye (= Kreuztaler), Levok (= Löwentaler). Seit der zweiten Hälfte des 16. Jh. verwendete die russische Regierung die J. für den Valutaverkehr bzw. zur Besoldung von Ausländern. Der Handel mit den J. war Staatsmonopol, der Umlauf im eigenen Land streng untersagt. 1653 bis 1654 wurde der Versuch unternommen, die J. durch Überprägung (Rubel-J., Rs. bekröntes Reiterbild, Vs. Doppeladler in einer Kartusche, Jahreszahl in kyrillischen Lettern und Aufschrift „Rubl“) und 1655 durch Gegenstempelung zu russischer Währung zu machen. Für die Gegenstempelung wurden je ein gewöhnlicher runder Kopeken-Stempel und ein länglicher mit der Jahreszahl 1655 verwendet. Diese J. wurden Jefimki s prisnakom (= Jefimok mit Zeichen) genannt. Sie hatten den offiziellen Kurs von 64 Kopeken. 1659 verboten, waren sie aber in der Ukraine noch länger im Umlauf. Diese 1655 gegengestempelten Taler werden im heutigen numismatischen Sprachgebrauch als J. bezeichnet.