Inkuse Münzen

Aus MGM Münzlexikon
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Kaulonia (Bruttium), Stater 550 – 480 v. Chr. mit inkuser Rückseite

(lat. nummi incusi, eingeschlagene Münzen): Bezeichnung für Münzen, deren Vs.-Bild auf der Rs. vertieft erscheint. Zu den eigentlichen Inkusen Münzen gehören die von großgriechischen Städten in Süditalien im 6. und 5. Jh. v. Chr. mittels eines erhabenen und eines vertieft geschnittenen Stempels gleicher oder ähnlicher Gestaltung geprägten Silbermünzen, z. B. → Didrachmen von Tarent mit einer Ähre, von Sybaris mit einem den Kopf zurückwerfenden Stier, von Kroton mit einem Dreifuß. Auch mittelalterliche → Brakteaten, die aus ganz dünnem Silberblech, jedoch nur mit einem Stempel geprägt sind, weisen das Münzbild positiv und negativ aus. Darüber hinaus können I. M. durch technische Fehlleistungen während des Prägevorgangs entstehen, wenn z. B. eine geprägte Münze auf dem Unterstempel verbleibt und das Bild ihrer Vs. auf die Rs. der nächsten Münze eindrückt. Beispiele solcher Verprägungen sind schon aus der Antike bekannt und kommen bis in die Neuzeit vor.

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Inkuse Fehlprägung eines russischen 2-Kopeken-Stücks aus der Regierungszeit von Zar Alexander I. (1801 – 1825)