Hohlpfennig

Aus MGM Münzlexikon
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Hohlpfennig o. J. (um 1300) der Stadt Demmin (Pommern) mit dem städtischen Wappenbild einer heraldischen Lilie

1. Im weiteren Sinne Münze aus dünnem Silberblech (→ Brakteat ), die unter Benutzung nur eines Stempels auf weicher Unterlage geschlagen wurde und bei der das Bild der Vs. auf der Rs. vertieft erscheint. Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation entstand der H.- Typ im 12. Jh. (ausgehend von der Mark Meißen im ersten Viertel des 12. Jh.). Ihre höchste künstlerische Blüte („Brakteaten des schönen Stils“) erreichten die Brakteaten um 1150 bis um 1220. Es entstanden Brakteaten von vollendeter künstlerischer Gestaltung, z. B. von Halberstadt, Quedlinburg, Falkenstein und Arnstein („Halberstädter Meister“). Nach 1220 setzte ein rascher künstlerischer Verfall ein.
2. Im engeren Sinne ein einseitiger, hohl geprägter Pfennig des 15. bis 18. Jh., jedoch mit kleinerem Durchmesser als die Brakteaten des 12./13. Jh. und im allgemeinen wenig anspruchsvollem Münzbild. H. und Hohlheller bildeten seit dem 14. Jh. das untere Ende der Nominalkette und waren nicht mehr wie die Brakteaten des 12. und frühen 13. Jh. die alleinige Münzsorte. → Prägehülse